Testbericht Garmin Forerunner 630

Mein Testbericht ist keine technische Abhandlung und erwähnt auch nicht jede Möglichkeit, welche die Garmin Forerunner 630 bietet. Ich möchte einfach die aus meiner Sicht tollen Möglichkeiten der Uhr aufzeigen. Wer mehr Details möchte findet unzählige Berichte im Web und auf Youtube.

Nachdem ich rund 4 Jahre lang mit der Garmin Forerunner 610 trainiert habe, bin ich auf ein Nachfolgemodell umgestiegen. Inzwischen nutze ich die Forerunner 630 seit rund 2 Monaten und die Uhr lässt fast keine Wünsche offen. Das neue Modell ist verglichen mit der Forerunner 610 extrem leicht. Die Uhr ist aus meiner Sicht wertig, das Armband scheint auch robust zu sein, obwohl es sehr leicht ist. Die Uhr trägt sich sehr bequem.

Der Touch-Screen funktioniert relativ gut, aber nicht immer perfekt, vor allem dann nicht, wenn die Uhr nicht am Handgelenk ist. Am Handgelenkt funktioniert sie sehr gut.

Neben GPS wird auch Glonass unterstützt. Die Satellitenverbindung ist sehr schnell aufgebaut. Auch wenn beide Satellitensysteme laufen ist die Batterielaufzeit bei über 10 Stunden, somit für den normalen Anwender mehr als ausreichend. Das Display ist farbig. Wie schon beim Forerunner 610 können verschiedene Datenfelder für die Anzeige definiert werden (für mich etwas vom allerwichtigsten). Ein Bildschirm kann in bis zu 4 Bereiche gesplittet werden. Die Datenanzeigen sind auch so immer noch sehr gut lesbar. So sehe ich auf einen Blick z.B.: Pace (Zeit pro Km), Herzfrequenz, Distanz und Zeit. Mit einer Wischbewegung (Touchscreen) kann dann auf das nächste Datenfeld gewechselt werden. Auf dem zweiten Datenfeld habe ich Pace, Herzfrequenz, Rundendistanz und Rundenzeit, was für Intervalltraining sehr hilfreich ist. Man ist aber komplett frei in der Datenfeldzuteilung und es gibt unzählige Möglichkeiten. Vieles benötigt man aber aus meiner Sicht nicht wirklich.

Man hat auch die Möglichkeit verschiedene Profile mit unterschiedlichen Datenfeldern und Einstellungen zu erstellen. Ich habe z.B. je ein Profil für das Training und ein Profil für den Wettkampf.

Toll ist der Virtual Partner. Hier kann man Distanz- und Zeitvorgaben erfassen und in Echtzeit die Abweichung anzeigen lassen. Man kann auch gegen eine eigene, frühere Aktivität antreten (z.B. Wettkampf vom Vorjahr oder die beste Leistung aus einem früheren Jahr) und laufend prüfen, ob man schneller oder langsamer unterwegs ist und wie viel der aktuelle Vorsprung oder Rückstand beträgt. Die Daten können vom Garmin-Center auf die Uhr geladen werden oder aus dem Archiv der Uhr selber geladen werden.

Die Uhr berechnet zudem auch die mutmassliche Endzeit. Wie diese genau berechnet wird, habe ich bisher jedoch nicht herausgefunden. Es muss irgendein Mix aus bereits zurückgelegter Strecke/Pace und aktueller Geschwindigkeit sein.

Das einzige was ich schlechter finde als bei der Forerunner 610 ist, dass die Geschwindigkeitsanzeige (Zeit pro Kilometer) auf dem Uhr-Display auf 5 Sekunden-Schritte abgestuft ist, die Pace wird nicht sekundengenau angezeigt (z.B. 4.25 anstatt 4.26). Bei den Rundenzeitenanzeige auf der Uhr (wenn man z.B. Runden von 1 km aktiviert hat oder manuell den Rundenknopf drückt) und den Daten, welche dann ins Garmin-Center geladen werden, sind die Angaben aber sekundengenau.

Die Forerunner 630 arbeitet weiterhin mit einem Brustgurt. Dieser ist sehr angenehm zu tragen und bisher hatte ich nie Verbindungsprobleme. Der Brustgurt misst aber nicht nur die Herzfrequenz, er misst auch Daten zur Laufeffizienz wie Schrittlänge, Schrittfrequenz, Bodenkontaktzeit, Balance der Bodenkontaktzeit. Wie nützlich diese Daten wirklich sind ist eine andere Frage, interessant ist es auf jeden Fall.

Es gibt auch unzählige Auswertungs- und Bestimmungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem Puls/Herzfrequenz (Maximalpuls, Erholungszeit etc.).

Ausgewertet werden die Daten über das gratis Online-Tool Garmin-Center, welches vielfältige Auswertungsmöglichkeiten bietet. Die gelaufene Strecke wird auf Karten angezeigt, man erhält sehr viele Laufdaten zum Auswerten, nicht nur Zeit, Distanz und Herzfrequenz. Die Daten können auch miteinander verglichen und wenn gewünscht ins Excel exportiert werden. Die Daten kann man ganz einfach über das Programm Garmin Express von der Uhr (USB-Kabel) ins Garmin-Center hochladen. Daten können auch vom Garmin-Center über Garmin Express auf die Uhr geladen werden (z.B. Daten für den Virtual Partner oder Software-Updates).

Die Uhr kann auch als Smartwatch verwendet, mit dem Handy gekoppelt und mit Apps von Garmin erweitert werden. Ich verwende diese Funktionen jedoch nicht.

Fazit: Die Uhr ist der Hammer und ich kann sie nur empfehlen, sie ist jeden Franken wert, auch wenn es eher ein teures Modell ist.

Roger, 18.06.2016