VR Center Dietlikon

Im VR Center in Dietlikon (https://www.vr-center.ch) erhält man einen Eindruck, wie die Zukunft von Games und Filmen oder eine Vermischung der beiden Bereiche dereinst aussehen könnte.

Wir haben uns für das Game „Patient Zero“ entschieden. Zuerst erhält man eine Einführung wie das Spiel funktioniert und danach zieht man die Sensoren für die Hände und Füsse, den Rucksack mit dem Rechner sowie die VR-Brille an. Erstaunlicherweise schränken einem diese aktuell noch recht klobigen Teile nicht gross ein.

Anschliessend wird man in den Spielraum geführt (ca. 150 m2), erhält die Waffe in die Hand und das Spiel geht gleich richtig los. Das Gameplay ist simpel, möglichst viele Zombies abknallen und den Patient Zero finden. Das Spiel dauert ca. 15 – 20 Minuten und kostete Fr. 180.00 (Gesamtpreis für das Spiel, nicht pro Spieler).

Im Raum kann man sich relativ frei bewegen, die Raumgrenzen sind mit einer virtuellen roten Linie erkennbar. Aufgrund der relativ geringen Raumfläche kann man natürlich nicht 10 Räume durchforschen, sondern ca. 2-4 pro Ebene (mittels virtuellem Lift wechselt man die Ebenen).

Man hat verschiedene Waffentypen zur Verfügung, die man mittels Touch-Bereich an der Waffe wechseln und nachladen kann. Natürlich darf für uns Wolfenstein- und DOOM-Veteranen eine Art Kettensäge nicht fehlen. Den am Boden liegenden Zombies kann mittels Fusstritten noch der Rest gegeben werden.

Die anderen Spieler sieht man in der virtuellen Welt als Avatare. Da am Handschuh nur ein Sensor angebracht ist kann man die Arme bewegen, ebenso die Hand, aber nicht die einzelnen Finger.

Die Grafik ist recht ansprechend und flüssig, der Schwierigkeitsgrad ist gut, es hatte nur wenige Fehler (z.B. Zombies die durch die Wand laufen oder sich zu nahe an einem anderen Avatar befinden, was wohl ein Problem der Perspektive ist).

Richtig cool wäre, wenn ein solches Spiel dereinst in einer grossen Halle mit echten Hindernissen, Gebäuden, Felsen, Wasser etc. und auf verschiedenen Ebenen stattfinden würde. Aus Sicherheitsgründen müsste man dann wohl durch die Brille die Realität sehen und nur die Zombies wären virtuell dargestellt (AR). In so einem Umfeld könnte man beispielsweise auch Szenen aus einem Film nachspielen wie der Kampf gegen Aliens in einem Raumschiff.

Ich bin davon überzeugt, dass im Bereich VR (virtual reality) und AR (augmented reality) in den nächsten Jahren ziemlich coole Sachen auf uns zukommen werden.

Roger, 5. Januar 2019

The Handmaid’s Tale – Buch und Serie

Aus meiner Sicht ist es sehr selten, dass ein Buch in einem Film oder einer Serie gleichwertig umgesetzt wird. Bei „The Handmaid’s Tale“ von Margaret Atwood aus dem Jahr 1985 ist das aus meiner Sicht perfekt gelungen – jedoch nur in der 1. Staffel der Serie (2017 – ?). Die 2. Staffel dreht sich aus meiner Sicht im Kreis, angereichert mit ein paar Schockern und hat mit dem Buch nur noch die Basisgeschichten gemeinsam, da ja neue Handlungsstränge erfunden werden mussten. Leider wohl auch hier wie so oft: Zitrone auspressen, so lange sie Kohle abwirft.

Die Handlung in Staffel 1 entspricht praktisch 1:1 der Buchvorlage. Ich habe zuerst die 1. Staffel der Serie gesehen und danach das Buch gelesen. Perfekter kann man das Buch nicht umsetzen.

Es gibt viele Filme mit düsteren Zukunftsvisionen. Das Beunruhigende an „The Handmaid’s Tale“ ist – und das wird im Vorwort des Buches von Margaret Atwood schön beschrieben – dass sie ausschliesslich Begebenheiten für ihren Roman verwendet hat, welche sich in der Geschichte der Menschheit auch finden. Sie hat diese einfach neu adaptiert und arrangiert. Auf Fiktion hat sie bewusst verzichtet.

Wie es soweit kommen konnte, dass aus Amerika der Gottesstaat „Gilead“ wurde, wird im Buch wie in der Serie in Rückblenden lediglich angedeutet. Fakt ist, dass ein grosser Teil der Amerikaner u.a. durch atomare Katastrophen und Umweltzerstörungen unfruchtbar geworden sind. Religiöse Fanatiker haben sich das zu Nutze gemacht, die Gesellschaft unterwandert und irgendwann war es zu spät und der Gottesstaat eine Tatsache.

Hier sind klar Parallelen zur Machtergreifung der Nazis ersichtlich. Irgendwann wird eine Linie überschritten, an der es kein Zurück mehr gibt, die Gesellschaft endlich – aber zu spät – erkennt, was mit ihr eigentlich passiert ist. Nur wann ist dieser Zeitpunkt, an dem es kippt?

Gleiches könnte heute in der Türkei passieren, in Russland und mit Ansätzen in den USA und Westeuropa. Die breite Masse nimmt den Aufstieg der Populisten (Linke wie Rechte) gar nicht als echte Bedrohung wahr und empfindet die Rückkehr zu „alten Werte“ und das Erstarken der Liebe zu Heimat und Tradition in so genannt „unsicheren“ Zeiten sogar beruhigend und erstrebenswert. Die negativen Begleiterscheinungen (z.B. Repression, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Datenschutz, Persönlichkeitsrechte, Netzsperren im Internet etc.) werden in Zeiten des Terrorismus akzeptiert bzw. man glaubt zu meinen, man müsse das halt akzeptieren.

Mich persönlich beunruhigt, dass heute immer noch viele junge Frauen die in den letzten Jahrzenten von starken und mutigen Frauen erkämpften Freiheiten gar nicht wirklich nutzen wollen, sie befinden sich irgendwie immer noch im Prinzessinnen-Modus, der dazu führt, dass man vielleicht nach der Lehre eine Weiterbildung macht, danach aber nichts mehr, weil man mit spätestens 30 Mami wird und dann sicher nur noch Teilzeit arbeitet. Man nimmt immer noch den Namen vom Mann an mit der kruden Vorstellungen, man sei mit unterschiedlichen Namen keine echte Familie (bzw. wird von anderen nicht als solche wahrgenommen). Nur, weshalb wählt man dann nicht den Namen der Frau, wenn bei einer Scheidungswahrscheinlichkeit von 50 % das Kind sowieso meistens bei der Frau bleibt?

Auch die Gleichstellung von Homosexuellen haben wir im Jahr 2018 in der Schweiz noch immer nicht erreicht und das nur aus niederen religiösen Gründen – mir wären keine anderen bekannt. Auch ist Homosexualität in vielen Ländern dieser Welt verboten – bis hin zur Todesstrafe.

Weshalb ich das alles erwähne? Weil hier die Anknüpfungspunkte zu „The Handmaid’s Tale“ sind: eine patriarchalische, konservativ-religiöse Weltordnung, in der Frauen praktisch keine Rechte und kein Eigentum mehr haben und Homosexuelle („gender traitors“) verfolgt und öffentlich hingerichtet werden. Frauen, die nicht Ehefrauen der Mächtigen im Staat sind, sind mit „Glück“ Hausangestellte („Marthas“) und mit „Pech“ rechtlose Gebärmaschinen („Handmaids“), welche den unfruchtbaren Ehefrauen Kinder gebären müssen. Es sind religiös-fanatische Frauen („Aunts“), welche die Zentren leiten, in denen die Mägde ausgebildet und bestraft werden. Und das alles im Namen Gottes und in Anlehnung an die Bibel.

Die Handmaids müssen ihre bisherigen Namen aufgeben und erhalten einen Neuen, welcher sich aus dem Vornamen ihres „Besitzers“ zusammensetzt. Heisst dieser beispielsweise Fred, heisst die Magd „Offred“ – Of Fred.

Und wer sich auflehnt, unfruchtbar oder lesbisch ist oder sich sonst aus Sicht Gileads strafbar macht („Unwoman“), endet in den Kolonien. Und dort überlebt niemand lange.

Solche Kolonien gib und gab es in der realen Geschichte der Menschheit auch zur Genüge (Konzentrationslager, Gulag etc.).

Und wie auch die reale Katholische Kirche bigotter nicht sein könnte, ist es natürlich auch der Staat Gilead.

„The Handmaid’s Tale“ – sei es nun das Buch oder die 1. Staffel der Serie – sollte aus meiner Sicht Schulstoff sein, denn es wäre in der aktuellen Weltlage dringend nötig, dass sich auch die breite Masse bewusst wird, wie schnell ein Staat zuerst in eine Autokratie und danach in eine Diktatur zerfallen kann und wenn noch religiöser Fanatismus dazukommt, dann ist man nicht mehr weit vom Gottesstaat entfernt. Dass dies nicht Science-Fiction ist sondern Realität, lehrt uns auch die jüngere und aktuelle Geschichte der Menschheit.

Wie sagte schon Jesus in Matthäus 13:13: „….weil sie mit sehenden Augen nicht sehen und mit hörenden Ohren nicht hören und nicht verstehen“. Eine gewisse Ironie ist nicht von der Hand zu weisen, denn wir haben heute das Wissen, welche die Bibel-Text Schreiber vor über 2‘000 Jahren nicht hatten… und doch wollen auch heute noch zu viele immer noch glauben, anstatt sehen.

„Under His eye – praise be“.

USA-Trip Oktober 2016

Als ich in der ersten Oktoberhälfte 2016 den Südwesten der USA bereiste, war der Wahlkampf zwischen Donald Trump und Hillary Clinton noch voll im Gange und in Las Vegas habe ich die 2. Debatte auf CNN live mitverfolgt und während dem Autofahren etliche Stunden Polittalks angehört. Dass Donald Trump nun als Präsident gewählt wurde, ist sicher eine grosse Überraschung, aber irgendwie halt doch die logische Konsequenz in einem Land, dass in den letzten Jahren zu viele Verlierer produziert und diese sich selbst überlassen hat. Aber das ist ein anderes Thema…

Die Reise begann in San Francisco (Kalifornien), einer Stadt, die im Gegensatz zu Las Vegas, welches die letzte Station meiner Reise war, aus meiner Sicht nicht typisch amerikanisch ist, anders auch als New York. In SF hatte ich oft das Gefühl, ich könnte auch in einer grösseren europäischen Stadt sein, ja sogar in Zürich. Wunderschön ist der dem Meer entlanggezogene Pier, imposant die Golden Gate Bridge, welche es sich lohnt zu Fuss zu überqueren, da man einen wunderschönen Blick auf SF und Alcatraz hat. Und mit den Cable Cars muss man natürlich auch einmal gefahren sein (kurz im kleinen Museum vorbeizuschauen, lohnt sich auch). SF ist zudem deutlich hügeliger, als ich es mir vorstellte. Das Schöne an SF ist, dass man einen Grossteil der Stadt zu Fuss erkunden kann. Ich bin auch von der Golden Gate Bridge zurück nach SF gelaufen, auch das ist gut machbar und sehr schön, dem Meer entlang. Etwas störend sind die extrem vielen Obdachlosen, aber das scheint einfach zu SF dazuzugehören.

Danach fuhr ich zwei lange Tag hunderte von Kilometern mit Zwischenhalt in Barstow Richtung Grand Canyon. Am Abend war es dort sehr kühl, ja schon kalt. Am anderen Tag aber wieder angenehm über 20 Grad. Der Grand Canyon ist imposant, es war mir nicht bewusst, wie gross das Gebiet und wie breit der Canyon ist und vor allem auch, dass er über 2000 m.ü.M. liegt. Wenn man dem Rim entlang läuft, hat man einen tollen Ausblick auf den Canyon und abseits der grossen Parkplätze mit entsprechend vielen Touristen, war nicht viel los. Der Grand Canyon ist etwas vom imposantesten, das ich je gesehen habe. Speziell im Grand Canyon ist, dass man hier zwar alle Arten von Süssgetränk, aber kein Wasser in kleinen Petflaschen kaufen kann. Es gibt dafür etliche Wasserauffüllstationen auf der Wanderroute dem Rim entlang.

Weiter ging es tags darauf wieder ein paar hundert Kilometer nach Arizona ins Monument Valley. Hier ist der Temperaturunterschied von Tag und Nacht noch extremer. Hier erlebte ich auch einen der schönsten Sonnenaufgänge. Zu empfehlen ist der Wild-Cat Trail, eine kleine Wanderung, welche um einen der grossen Steinhügel führt. Als Kontrast zum Grand Canyon, wo die Farben grau und grün vorherrschten, sind hier der Sand und die Felsen rötlich.

Als letzter der Nationalparks besuchte ich im Bundesstaat Utah den Bryce Canyon. Hier lohnt sich eine Wanderung in die Schlucht hinunter, den eindrücklichen Hoodoos entlang. Die Wege sind gut und nicht wirklich anstrengend.

Ich kann alle drei Nationalparks sehr empfehlen. Man kann entweder bei jedem Nationalpark Eintritt bezahlen oder gleich eine Jahreskarte erwerben. Wenn man 3 Pärke besucht, dann lohnt sich bei 2 Personen mit Auto eine Jahreskarte.

Ebenso eindrücklich wie die Nationalparks, ist die endlose Weite der Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada. Da kann man stundenlang praktisch geradeaus fahren und kommt an keinem grösseren Ort vorbei, sieht grosse Farmen und ab und zu diese trostlosen Trailerparks. In Kalifornien sieht man etliche grosse Windparks.

Zum Abschluss gabs dann den grossen Kontrast mit Las Vegas und seinem 24-Stunden-Betrieb (ausser bei den Restaurants, aber auch dort findet man in den Casinos meist ein Restaurant, dass noch offen hat). Ich hatte ein Zimmer im Bellagio mit Blick auf das berühmte Wasserspiel, das am Nachmittag/Abend regelmässig zu bestaunen ist….der Fernseher liefert die passende Musik auf einem eigenen Kanal dazu.

Obwohl Las Vegas nicht allzu gross ist, kommt man vor lauter Casinos, Hotels mit ihren unzähligen Geschäften, fast nicht vorwärts. Man kann sich stundenlang praktisch nur innerhalb der Gebäude bewegen, wenn man will, man muss nur für eine kurze Passage nach draussen. Einfach der Strasse entlang zu laufen ist fast mühsamer und wohl aus konsumtechnischen Gründen auch nicht erwünscht. In Las Vegas war es tagsüber, aber auch in der Nacht angenehm warm.

Las Vegas ist faszinierend für zwei, drei Tage. Danach hat man es aus meiner Sicht gesehen. Eindrücklich ist, wenn man mit dem Auto durch die Steppenwüste fährt und dann am Horizont die ersten Wolkenkratzer auftauchen, quasi aus dem Nichts heraus.

Ich war rund 12 Tage unterwegs. Es war ein gedrängtes, aber eindrückliches Programm für diese kurze Zeit. Da ich mit einem Kollegen unterwegs war, konnten wir uns beim Autofahren abwechseln, so dass man weniger Pausen einlegen und mehr Kilometer fahren konnte. Rückblickend würde ich in SF anstatt 4 nur 3 Nächte verbringen und dafür im Grand Canyon zwei Nächte und dort noch eine Wanderung den Canyon hinunter machen.

Roger, November 2016

Bruce Springsteen Live @ Letzigrund 31. Juli 2016

Es war im Herbst 2003, Sprachaufenthalt in Toronto, als ich beiläufig im Radio hörte, dass The Boss in Toronto ein Konzert geben wird. Ich dachte, dass sei dann irgendwann, ich schon lange wieder in der Schweiz. Ein paar Tage später, abends, fragte mich meine Gastmutter, ob ich wisse, wer heute in Toronto auftrete…The Boss. Bis vor 2 Tagen hat mich das immer wieder genervt, dass ich mich damals nicht im Internet über seine Tourneedaten schlau gemacht habe.

Doch seit dem 31. Juli 2016 ist dieses Kapitel abgeschlossen, ich durfte Bruce Springsteen, inzwischen 66 Jahre alt, im Letzigrund, Zürich live erleben – zum Abschluss seiner Europa-Tournee – „The River Tour“.

Ich war überwältigt. Springsteen ist ein richtiger Arbeiter auf der Bühne, man merkt ihm das Alter nur selten an. Er ist witzig, publikumsnah, keine Spur von Arroganz, er muss sich nicht feiern lassen und er muss keine Reden halten, seine Songs sind politisch und gesellschaftskritisch genug und sprechen für sich. „A one – a two – a three, a one two three“ und schon folgt der nächste Song. Das Konzert beginnt auch gleich ohne Umschweife, kein Intro, keine Show, Springsteen und die E Street Band betreten die Bühne rocken gleich los.

Rund 3.5 Stunden lang rockt The Boss den Letzigrund, mit einer tollen Zugabe zum Schluss. Er braucht keine Special-Effects, keine leicht bekleideten Tänzerinnen, kein rumgehopse, keine Show, das alles braucht es nicht, weil er und seine Band eben hervorragende Musiker sind, die den Rock’n’Roll leben und man hat keine Sekunde lang das Gefühl, er „müsse“ dieses Konzert jetzt halt noch geben, wie ich es bei vielen amerikanischen Musikern wie Snoop Dogg, Missy Elliott oder Cypress Hill mehrmals erlebt habe. Er muss sich auch nicht nach jedem Song feiern lassen, ist ein Lied fertig, folgt meist nahtlos schon das nächste. Einige Lieder werden auch sehr lange gespielt – ein einzigartiges Live-Erlebnis!

Er sammelte Plakate mit Liederwünschen ein und spielte diese, er holte das Publikum auf die Bühne und er war generell stets nahe beim Publikum, er hatte keine Berührungsängste und weit und breit keine Bodyguards zu sehen. Dies hat mich fast am meisten beeindruckt, ich denke, deshalb nimmt an ihm – dem inzwischen wohl schwerreichen Musiker – seine Arbeitermentalität immer noch ab.

Wahnsinn auch, als ein kleiner Junge auf die Bühne durfte (nachdem er rund zwei Minuten zuvor schon zu früh auf die Bühne kraxeln wollte), mit Springsteen ein paar Takte sang  und sich dann sogar noch die Schlagzeugschläger vom Schlagzeuger erbettelte. Oder die Frau, welche auf dem Piano tanzen wollte, sie trage auch „soft Sneakers“ stand auf ihrem Kartonplakat, damit das Piano keine Schäden davon trage. Kein Problem, ab aufs Piano und tanzen. Eine andere holte sich ein Küsschen beim Gitarristen ab. Das ist grosses Kino.

Er spielte sehr viele alte Lieder, einige habe ich gar nicht gekannt. Anders als an Konzerten in den USA wo er scheinbar das gesamte „The River“ Doppelalbum aus dem Jahr 1980 spielte, jedoch auch „neuere“ Stücke, aber wenn ich mich richtig erinnere, keines von den aktuelleren Alben.

Diese über drei Stunden Rock’n’Roll lassen sich kaum beschreiben, man muss sie erlebt haben. Ich werde dieses Konzert auf jeden Fall für immer in Erinnerung behalten, als etwas Einzigartiges und Grossartiges.

Bit-Tuner – Techno vom feinsten (@Hive 8. Juli 2016)

Das erste Mal habe ich Bit-Tuner vor Jahren im Südpol in Luzern erlebt und es war damals schon ein einmaliges Erlebnis, wie da ein fast schon apatisch wirkender Mann mit Nerdbrille und Bart an den Reglern am werken war.

Am vergangenen Freitag im Hive zu Zürich hat er mich noch mehr überzeugt. Der Bart ist immer noch da, die Brille immer noch nerdig. Und er schraubt immer noch mit der gleichen Leidenschaft an seinen Sound-Gerätschaften herum.

Leider (oder zum Glück?) ist sein Stil nicht der Stil der Massen. Wenn man sich dem Sound aber hingibt, dann flasht die Scheisse wohl heisser als jeder Drogentrip. Der Dancefloor leerte sich zwar halb, aber wer blieb, der erlebte Techno von seiner sphärischen, undergroundigen, aber auch sehr basslastigen Art. Das Tempo seiner Songs ist eher gemächlich, aber genau das macht es aus, dieses permanente, leicht verhängte und verzögerte Gewummer, untermalt mit phetten Kicks und minimalen Melodiefetzen. Nach einer gewissen Zeit, ist man richtig weg, das Hirn ist weichgeklopft und man möchte sich in diesem sphärischen Wummersound verlieren. Zusammengefasst mit einem Wort: HAMMER!

Man findet die Alben von Bit-Tuner z.B. bei Spotify. Um ein Gefühl für seinen Sound zu bekommen, empfehle ich unbedingt „Immune“, „Wirewalker“ oder „Twin Crystal“ aus dem Album „A Bit of Light“ aus dem Jahr 2015.

Die Website von Bit-Tuner findet man unter http://bit-tuner.net/

 

Testbericht Garmin Forerunner 630

Mein Testbericht ist keine technische Abhandlung und erwähnt auch nicht jede Möglichkeit, welche die Garmin Forerunner 630 bietet. Ich möchte einfach die aus meiner Sicht tollen Möglichkeiten der Uhr aufzeigen. Wer mehr Details möchte findet unzählige Berichte im Web und auf Youtube.

Nachdem ich rund 4 Jahre lang mit der Garmin Forerunner 610 trainiert habe, bin ich auf ein Nachfolgemodell umgestiegen. Inzwischen nutze ich die Forerunner 630 seit rund 2 Monaten und die Uhr lässt fast keine Wünsche offen. Das neue Modell ist verglichen mit der Forerunner 610 extrem leicht. Die Uhr ist aus meiner Sicht wertig, das Armband scheint auch robust zu sein, obwohl es sehr leicht ist. Die Uhr trägt sich sehr bequem.

Der Touch-Screen funktioniert relativ gut, aber nicht immer perfekt, vor allem dann nicht, wenn die Uhr nicht am Handgelenk ist. Am Handgelenkt funktioniert sie sehr gut.

Neben GPS wird auch Glonass unterstützt. Die Satellitenverbindung ist sehr schnell aufgebaut. Auch wenn beide Satellitensysteme laufen ist die Batterielaufzeit bei über 10 Stunden, somit für den normalen Anwender mehr als ausreichend. Das Display ist farbig. Wie schon beim Forerunner 610 können verschiedene Datenfelder für die Anzeige definiert werden (für mich etwas vom allerwichtigsten). Ein Bildschirm kann in bis zu 4 Bereiche gesplittet werden. Die Datenanzeigen sind auch so immer noch sehr gut lesbar. So sehe ich auf einen Blick z.B.: Pace (Zeit pro Km), Herzfrequenz, Distanz und Zeit. Mit einer Wischbewegung (Touchscreen) kann dann auf das nächste Datenfeld gewechselt werden. Auf dem zweiten Datenfeld habe ich Pace, Herzfrequenz, Rundendistanz und Rundenzeit, was für Intervalltraining sehr hilfreich ist. Man ist aber komplett frei in der Datenfeldzuteilung und es gibt unzählige Möglichkeiten. Vieles benötigt man aber aus meiner Sicht nicht wirklich.

Man hat auch die Möglichkeit verschiedene Profile mit unterschiedlichen Datenfeldern und Einstellungen zu erstellen. Ich habe z.B. je ein Profil für das Training und ein Profil für den Wettkampf.

Toll ist der Virtual Partner. Hier kann man Distanz- und Zeitvorgaben erfassen und in Echtzeit die Abweichung anzeigen lassen. Man kann auch gegen eine eigene, frühere Aktivität antreten (z.B. Wettkampf vom Vorjahr oder die beste Leistung aus einem früheren Jahr) und laufend prüfen, ob man schneller oder langsamer unterwegs ist und wie viel der aktuelle Vorsprung oder Rückstand beträgt. Die Daten können vom Garmin-Center auf die Uhr geladen werden oder aus dem Archiv der Uhr selber geladen werden.

Die Uhr berechnet zudem auch die mutmassliche Endzeit. Wie diese genau berechnet wird, habe ich bisher jedoch nicht herausgefunden. Es muss irgendein Mix aus bereits zurückgelegter Strecke/Pace und aktueller Geschwindigkeit sein.

Das einzige was ich schlechter finde als bei der Forerunner 610 ist, dass die Geschwindigkeitsanzeige (Zeit pro Kilometer) auf dem Uhr-Display auf 5 Sekunden-Schritte abgestuft ist, die Pace wird nicht sekundengenau angezeigt (z.B. 4.25 anstatt 4.26). Bei den Rundenzeitenanzeige auf der Uhr (wenn man z.B. Runden von 1 km aktiviert hat oder manuell den Rundenknopf drückt) und den Daten, welche dann ins Garmin-Center geladen werden, sind die Angaben aber sekundengenau.

Die Forerunner 630 arbeitet weiterhin mit einem Brustgurt. Dieser ist sehr angenehm zu tragen und bisher hatte ich nie Verbindungsprobleme. Der Brustgurt misst aber nicht nur die Herzfrequenz, er misst auch Daten zur Laufeffizienz wie Schrittlänge, Schrittfrequenz, Bodenkontaktzeit, Balance der Bodenkontaktzeit. Wie nützlich diese Daten wirklich sind ist eine andere Frage, interessant ist es auf jeden Fall.

Es gibt auch unzählige Auswertungs- und Bestimmungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem Puls/Herzfrequenz (Maximalpuls, Erholungszeit etc.).

Ausgewertet werden die Daten über das gratis Online-Tool Garmin-Center, welches vielfältige Auswertungsmöglichkeiten bietet. Die gelaufene Strecke wird auf Karten angezeigt, man erhält sehr viele Laufdaten zum Auswerten, nicht nur Zeit, Distanz und Herzfrequenz. Die Daten können auch miteinander verglichen und wenn gewünscht ins Excel exportiert werden. Die Daten kann man ganz einfach über das Programm Garmin Express von der Uhr (USB-Kabel) ins Garmin-Center hochladen. Daten können auch vom Garmin-Center über Garmin Express auf die Uhr geladen werden (z.B. Daten für den Virtual Partner oder Software-Updates).

Die Uhr kann auch als Smartwatch verwendet, mit dem Handy gekoppelt und mit Apps von Garmin erweitert werden. Ich verwende diese Funktionen jedoch nicht.

Fazit: Die Uhr ist der Hammer und ich kann sie nur empfehlen, sie ist jeden Franken wert, auch wenn es eher ein teures Modell ist.

Roger, 18.06.2016